Der Waterberg und das Maisdreieck – versteinerter Sanddüne mit Nationalpark und landwirtschaftliches Zentrum

  • Der einzige nenneswerte Berg in der Weite der Kalahari

  • Der Waterberg ist eine riesige versteinerte Sanddüne mit sagenhaftem Ausblick

  • Herero-Kultur, deutsche Kolonialgeschichte

  • Maisdreieck: Farmland, Karsthöhlen und -seen, Otavi Berge

  • Otjikoto und Guinas See

Namibia Karte Waterberg und Maisdreieck

Der Waterberg

Der Waterberg ist eine Art Arche Noah für bedrohte Tierarten.

Als 300 Millionen Jahre alte versteinerte Sanddüne ragt er aus der Omaheke, einem Teil der Kalahari. Von oben reicht der Blick bis nach Botswana. Nach Wüste sieht es hier nicht aus.

Der Waterberg heisst nicht umsonst so. Er hat den Ruf, Wolken abzufangen, die dann über ihm abregnen.

Die Wände des Waterbergs steigen senkrecht 200 m hoch aus der Ebene. Als einzige Erhebung, fängt er manchmal Wolken ein und wirkt als riesiger Schwamm. Das Wasser sickert durch sein poröses Sandgestein und er gibt es unten aus Quellen wieder frei. Daher ist die Vegetation hier anders, viel üppiger, als sonst in dieser Gegend.

Hier stehen sogar uralte, riesige Feigenbäume! Und die vielen Vögel zwitschern überall.

Warzenschwein-Warnschild am Waterberg

Der Waterberg Plateau Nationalpark als Arche Noah

Und es gibt eine einzigartige Tierwelt.

In den 70er Jahren wurde oben auf dem Plateau ein Nationalpark gegründet. Vom Aussterben bedroht Tierarten wurden oben ausgesetzt: Breitmaulnashörner, Rappen- und Pferdeantilopen, Tsessebe. Sie haben dort oben eine Arche. Es gibt natürlich auch Giraffen, Warzenschweine, Paviane, Leoparden und 200 Vogelarten. Die grösste Besonderheit ist der extrem gefährdete Kappgeier. Nur etwa 12 dieser Vögel leben hier und sind die letzten in Namibia.

In der Ebene um den Waterberg jagen noch Geparden. Der Cheetah Conservation Fund (CCF, Geparten-Schutz-Fonds) kümmert sich darum, den Geparden auf Farmland ein Überleben zu ermöglichen. Am Fusse des Waterbergs hat der CCF sein Zentrum, wo man sich über Geparden und deren Schutz informieren kann.

Hererofrau in Namibia

Die Schlacht am Waterberg – Kolonialgeschichte

Auf dem Gebiet der Farm Hamakari fand 1904 die Schlacht am Waterberg zwischen den Herero und der deutschen Kolonialmacht statt.

Ausser einem Friedhof für die meist um die 20 Jahre alten gefallenen deutschen Schutztruppler erinnert nicht viel daran.

Hereros leben heute noch in der Gegend um den Waterberg. Okakarara ist neben Okahandja ihr wichtigstes Zentrum. Meist leben sie von der Rinderzucht, denn Rinder sind auch heute noch sehr wichtig für die Hereros. Kein richtiger Herero kommt ohne Rinder aus.

Sogar der Kopfschmuck der Hererofrauen symbolisiert die Hörner von Rindern. Diese Tracht wird oft als traditionell bezeichnet. Doch vor der Ankunft der weissen Missionare, Mitte des 19. Jahrhunderts, waren die Hereros leichter bekleidet, hauptsächlich mit Lendenschurz aus Leder.

Als die Missionare forderten, dass die Damen sich bedecken sollten, entstand die Tracht, zu der immer der gehörnte Hut gehört.

Einmal im Jahr findet in Okakarara eine Wirtschaftsausstellung statt. Diese Ausstellung zu besuchen ist ein echtes Erlebnis „made in Namibia“.

Hoba Meteorit Grootfontein Namibia

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Maisdreieck – Tsumeb, Otavi, Grootfontein

Maisdreieck ist ein ungewöhnlicher Name. Der kommt daher, dass im Dreieck der Städte Tsumeb, Grootfontein und Otavi Mais angebaut wird. Und das ist in Namibia eher ungewöhnlich.

Aber hier gibt es aufgrund des Karstbodens Wasser, und daher kann Getreide und Gemüse angebaut werden. Diese Gegend ist keine Wüste oder Halbwüste, wie wir es sonst aus Namibia kennen. Hier wächst dichter, grüner Busch.

Drachenhauchhöhle. Was für ein Name. Schade, dass diese Höhle mit 66 m unzugänglich tief unter der Erde liegt, denn sie ist absolut zum Staunen.

In ihr ruht der grösste unterirdische See der Welt und sie beherbergt nicht nur Sundeville-Blattnasen-Fledermäuse, sondern auch eine Garnele, die sich von deren Kot ernährt.

Diese Höhle können wir leider nicht besuchen, aber es gibt andere und noch mehr Karst- und Tropfsteinhöhlen: z. B. die Ghaub Höhle. Und diese kann auch besucht werden.

Ausser Höhlen gibt es in der Gegend noch mehr:

  • Maisfelder: Die Otavi Berge sind Karstberge, sie speichern Wasser. Deswegen wächst hier sogar Mais und die Gegend um Tsumeb, Grootfontein und Otavi ist bekannt als das Maisdreieck.
  • Unterirdische  Karst-Gewässer
  • Meteoriten: in der Nähe von Grootfontein liegt eines der grössten Geschosse aus dem All, die bisher gefunden wurden, der Hoba Meteorit.
  • Tsumeb Museum: ein kleines Museum, in dem interessante Stücke aus der Geschichte von Tsumeb, des Bergbaus, der Völker Namibia’s und der deutschen Kolonialgeschichte zusammengetragen wurden.
  • 2000 Meter hohe Berge: die Otavi Berge waren einst 5 km hoch! 2 km sind noch übrig. Stromatolithen, einfache Bakterien, haben über Jahrmillionen den Kalk dieser Berge ausgeschieden und den Sauerstoff produziert, den wir heute atmen.

Das Maisdreieck ist kein Agrarland. Busch, Rinderweiden und die einzigartigen Otavi Berge sind die prägenden Merkmale der Landschaft. Für Ruhe und Abgeschiedenheit kann man sich hierher zurückziehen.

Otjikoto Karstsee in Namibia

Und Seen gibt es auch!

Und Seen gibt es auch! Allerdings sind es keine Seen im eigentlichen Sinn, sondern Karsthöhlen, deren Dach eingebrochen ist.
Dadurch bildet sich eine Doline. Das Wasser der ehemaligen Höhle wird von der Oberfläche aus sichtbar.
Der berühmteste dieser Karstseen sind der der Otjikoto- und der Guinas See (siehe Bild oben). Der Otjikoto-See ist mindestens 145 m tief. Aber man weiss man bis heute nicht, wie tief er wirklich ist!
Otjikoto ist ein Wort aus der Herero Sprache und bedeutet in etwa „tiefes Loch“.
Und es ranken sich viele Legenden.

Legenden und der versunkene Schatz im Otjikoto-See

So soll dunkle Wasser des Sees angeblich niemanden mehr freigeben, der erstmal drin ist.
In der Tat sind schon Menschen auf mysteriöse Weise im See ertrunken und wurden nie mehr gefunden.
Die Entdecker und Abenteurer Charles Andersson und Francis Galton haben ihre einheimischen Begleiter sehr erstaunt, als sie im See baden gingen und unversehrt wieder herauskamen. Der Wasserstand war damals aber etwa 20 m höher als heute.
Die Stämme der Region kennen keine grösseren, tiefen Gewässer, dadurch haben sie für sie etwas besonders Mysteriöses und Unheimliches. Die San nannten den See gar „Hässlich“, was ihr Unbehagen mit dem tiefen Wasser ausdrückt.
Die deutsche Schutztruppe hat 1915 Waffen und Munition versenkt, damit sie nicht der Südafrikanischen Union, also dem Feind, in die Hände fielen.
Es hält sich auch hartnäckig die Legende, dass eine Schatztruhe versenkt worden sei…
Einige Waffen, Kanonen und Munition wurden von Tauchern geborgen und im Tsumeb Museum ausgestellt.
Nur den Schatz hat man noch nicht gefunden…

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