Walvis Bay und Sandwich Harbour – das Etosha an der Skelettküste
Walvis Bay – Die Bucht der Wale
Walvis Bay (= Walfisch Bucht) war einst die Bucht der Wale.
Heute ist Stadt Walvis Bay ist mit etwa 80,000 Einwohnern die drittgrösste Stadt Namibias (nach Windhoek und Rundu).
Sie liegt an der etwa 10 km2 grossen Walvis Bucht.
Da die Walvis Bucht durch eine lange Sandbank fast völlig vom offenen Ozean abgeschnitten, spricht man auch von der Lagune von Walvis Bay. Noch ist sie nur zur Nordseite hin offen, sie versandet aber immer mehr.
Wale werden hier aber nur noch selten gesichtet.
Alten Berichten zufolge tummelten sich aber noch Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 3000 Wale in der Bucht!
Aber das war, bevor die Waljäger kamen.
Um 1770 herum waren die Wale hier bereits weitestgehend ausgerottet.
Heute schauen ab und zu ein paar südliche Glattwale oder ein Buckelwal vorbei, manchmal schnappt sich ein Orca eine Robbe.
Aber in die Bucht zurückgekommen sind sie nicht mehr.
Mit etwas Glück kann man zur richtigen Jahreszeit (ca Juli) auf einer Bootsfahrt einen oder sogar mehrere Wale beobachten, wenn sie Richtung Süden an der Bucht vorbeiziehen.
Tiefseehafen, Fische, Salz und Meeresvögel
Heute liegt in Walvis Bay der einzige Tiefseehafen Namibias.
Dadurch entwickelt sich die Stadt zum bedeutendsten Logistik-Drehkreuz im südlichen Afrika. Ausserdem ist die Stadt das Zentrum der namibischen Fischindustrie.
Walvis Bay gehörte nie zu Deutsch Südwest-Afrika und bis 1994 nicht zu Namibia.
Da die Bucht der einzige brauchbare natürliche Tiefseehafen an der namibischen Küste ist, war sie schon früh sehr begehrt. Daher erklärten die Niederländer schon 1793, dass sie die Bucht unter ihre Verwaltung nehmen würden.
Das hinderte aber Grossbritannien nicht, Walvis Bay wegen seiner strategischen Bedeutung im Jahr 1878 zu annektieren.
Deswegen wurde übrigens Swakopmund gegründet.
Die Stadt war daraufhin, auch während der deutschen Kolonialzeit 1884-1915, britische, und später südafrikanische, Enklave.
Auch als Namibia 1990 unabhängig wurde, änderte sich daran nichts.
Es brauchte vier Jahre lange Verhandlungen, bis die Hafenstadt schliesslich doch Teil des namibischen Staatsgebietes wurde.
Walvis Bay – Das Etosha der Meerestiere an der Skelettküste
In der grossen Bucht und in den Salzgewinnungsbecken sieben unzählige Flamingos nach Blaualgen, Krebsen, Schnecken, Krabben oder Würmern.
In Walvis Bay erstaunt der Kontrast aus Hafenkränen und Vogelparadies.
Abertausende Seevögel sprenkeln die Bucht.
Grosse Tümmler und Heaviside Delfine jagen durchs Wasser.
Kappelzohrrobben siedeln an der Landzunge am Pelican Point.
Ab und zu verirrt sich ein Pinguin oder ein Mondfisch.
Pelikane watscheln an den Landungsstegen der Ausflugsboote.
Auch Wale, vor allem Buckel- und südliche Glattwale, lassen sich ab und zu wieder blicken.
Walvis Bay ist das Etosha der Meerestiere an der Skelettküste.
Sandwich Harbour (Sandwich Hafen)
Sandwich Harbour ein einzigartiges Küstenfeuchtgebiet.
Es liegt eingezwängt zwischen dem Sandmeer der Namib und dem Atlantik und besteht aus einem Sandwich Harbour Süßwasserfeuchtgebiet und Wattflächen, die von Meerwasser gespeist werden
Sandwich Harbour bedeckt insgesamt etwa 50 Quadratkilometer.
Es war einst ein Hafen für Segelschiffe, der zuerst von Walfängern kartiert wurde und nach dem Walfangschiff „Sandwich“ benannt wurde. Heute ist es eines der wichtigsten Feuchtgebiete und Naturschutzgebiete und wird im Sommer von über 145.000 Vögeln und im Winter von 53.000 Vögeln besucht, darunter Flamingos, Pelikane, Kormorane,
Die Schönheit dieses Ortes ist unbestritten aussergewöhnlich!
Der Sand steigt aus dem Ozean und formt Dünen, denen der Ozean hier so nahe kommt, wie sonst nirgends auf der Welt.
Admiral-blaue Wellen mit weisser Gischt, gold-orangene Dünen und achat-blauer Himmel schaffen ein unvergleichliches Panorama.
Die Natur hier ist fast völlig unberührt. Hier übernachten nur Schakale und Möwen, gelegentlich trottet ein Springbock vorbei.
Sandwich Harbour ist kein Hafen
Sandwich Harbour ist allerdings kein Hafen mehr.
Als 1486 der Portugies Diogo Cao zum ersten Mal hier landete, fand er eine offene Bucht.
Und auch später, als um 1790 die Walfängerm später Guana Glücksritter und Fischer hier ihre Stationen bauten, war Sandwich Harbour zum Atlantischen Ozean hin noch offen.
Auch die deutschen Kolonisten fanden die Bucht um 1890 herum noch offen vor.
Aber was vor 130 Jahren noch ein offenes Hafenbecken war, ist mittlerweile durch eine Sandbank vom Atlantischen Ozean getrennt.
Seit 1898 hat im ehemaligen Hafen Sandwich Harbour kein Schiff mehr angelegt.
Die früher offene Bucht ist von Unmengen an angespültem Sand abgeriegelt worden.
Der gleiche Sand, der an Land die riesigen Dünen auftürmt, formt im Wasser riesige Sandbänke.
Wegen der enormen Mengen an angespültem Sand, gibt es an der namibischen Küste auch fast keine natürlichen Buchten.
Legenden vom versunkenen Schiffen
Wie an vielen Orten an Namibia’s Skelettküste, ranken sich um Sandwich Harbour viele Geschichten und Legenden.
Einige Schiffe sollen hier versunken sein.
Manche davon nahmen kostbare Ladung mit sich in die Tiefe:
Man munkelt, dass der Thron eines Maharadschas hier in den Tiefen der See nun den Fischen gehört.
Einer Version der Legende sank im dichten Nebel der Lagune ein Schiff, das die Reichtümer des Großmoguls an Bord, hatte. Überlebende des Unglücks sollen Teile des Schatzes hier irgendwo vergraben haben.
Woher kommt der Name Sandwich Harbour
Man weiss heute nicht mehr, woher der Name kommt.
Erstmals erwähnt wird der Name in Dokumenten um 1790.
- Ist es der Name eines Walfänger-Schiffes (HMS Sandwich)?
- Oder kommt der Name daher die Bucht wie ein Sandwich zwischen den riesigen Sanddünen und dem Meer eingeklemmt ist?
- Oder kommt der Name vom Sandfisch, einer Hai-Art? Während der deutschen Kolonialzeit wurde die Bucht eine weile lang Sandfisch Hafen genannt. Das war aber um 1890, und daher sehr spät.
Sandwich Harbour ist ein einzigartiges Ökosystem zwischen Wüste und Wasser
In der Sprache der Namas (die Namas sind eines der Völker im südlichen Afrika mit Klicksprache) heisst Sandwich Harbour Nariep (der Platz wo viele Vögel sind). Denn den Hirten der Gegend war die Frischwasserquelle hier schon lange bekannt.
Gespeist wird die Lagune von Frischwasser, das aus den Dünen einsickert und von Salzwasser, das durch die Gezeiten hineinkommt.
Das Ergebnis ist nicht nur ein erstaunlicher Anblick, sondern auch ein einzigartiges Ökosystem!
Sandwich Harbour ist eines der reichsten und einzigartigsten Feuchtgebiete im südlichen Afrika und einer von fünf RAMSAR-Standorten in Namibia.
Um die 50,000 Vögel im Winter und bis zu 150,000 im Sommer, finden hier Nahrung, Rastplatz und Lebensraum. Es sind Pelikane, tausende Flamingos, Afrikanische Austernfischer, Damara-Seeschwalben und viele weitere Seevögel.
Auch Große Tümmler, Heaviside-Delfine und Kap-Pelzrobben kommen häufig in der Lagune vor. In ihrer Umgebung suchen Schakale und Braune Hyänen nach Beute.
Früher muss es in der Umgebung sogar Löwen, Elefanten und Nashörner gegebenen haben, denn davon zeugen versteinerte Spuren und Knochen. Auch in Berichten der ersten europäischen Reisenden hier erzählen von Grosswild, vor allem am Kuiseb Trockenfluss, der ganz in der Nähe liegt.
Sandwich Harbour liegt südlich von Walvis Bay und ist nur durch eine abenteuerliche Allradfahrt* erreichbar.
Je nach Gezeiten wird direkt am Strand entlang gefahren.
Und, auf jeden Fall aber erlebt man hier das spektakuläre Zusammentreffen von Ozean und Dünen.
Viele Fahrzeuge sind auf dem Weg hierher schon stecken geblieben und vom Ozean verschlungen worden. Besser erreichbar ist Sandwich Harbour auf einer geführten Tour, mit einem erfahrenen und verantwortungsbewussten Guide.
Was kann man in Walvis Bay und Sandwich Harbour unternehmen?
Die meisten Reisenden ziehen es vor, in Swakopmund zu übernachten und nur für Aktivitäten die ca 35 km nach Walvis Bay zu fahren. Aber auch in Walvis Bay gibt es hervorragende Gästehäuser und Hotels.
Unternehmen können Sie hier einiges!
Sie können z. B. eine Bootstour mit Austernfrühstück unternehmen. Bei der ca 3-stündigen Tour erkunden Sie die Bucht mit einem Boot oder Katamaran. Manchmal kommen sogar (wild lebende) Robben und Pelikane aufs Boot. Mit etwas Glück sichten Sie vielleicht sogar einen Wal!
Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Kayaktour – morgens ist das Wasser meist glatt und ruhig. Vom Kayak aus können wunderbar die Robben aus der Nähe kennenlernen.
Dass hier mal eine grüne Flussmündung mit Nilpferden, Krokodilen, vielen anderen Wassertieren und auch Menschen, statt Sand und Wüste zu finden war, erfahren Sie bei einer Historischen Quad Bike Tour (Historian Dune Tour).
Oder, Sie unternehmen einen geführten Allrad Ausflug und erleben, wie Dünen und Ozean aufeinander treffen und erleben Sie Schiffswracks am Strand:
- halbtätiger Ausflug nach Sandwich Harbour (kombinierbar mit Bootstour)
- Ganztagesausflug nach Sandwich Harbour und zum Shawnee Schiffswrack
- Einzigartige, exklusive 3-Tages Tour „Abenteuer Ausflug zu Schiffswracks, Dünen und alten Minen“ mit Übernachtungen in der Namib Wüste
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Ich lebe in Namibia und berate Sie.
Freuen Sie sich auf Ihre Reise nach Namibia, wir erledigen den Rest.