Die Kalahari
Die Kalahari hat keine so hohen Dünen wie die Namib Wüste.
Die Dünen in der Kalahri sind nur etwa 10-30 Meter hoch.
Aber sie sind lang!
Wie endlose Wellen rollen sie durch die Landschaft.
Bis zu 100 km lang können diese Dünenwellen sein. Ein Dünental reiht sich ans nächste.
Zeitlos abgeschieden stossen die roten Sanddünen an den unendlich weiten Himmel.
Doch es braucht keine Superlative in der Kalahari.
Die Magie der Kalahari liegt in ihrer Stimmung.
Die Kalahari sieht gar nicht so aus, wie wir uns eine Wüste vorstellen.
Gräser, Tierherden und Kameldornbäume nehmen ihr jeden Anschein von Wüste.
Besonders nach einer guten Regenzeit steht das Gras in der Kalahari so hoch, dass man den Sand kaum sieht.
Zwischen den Dünenkämmen liegen versteckte Täler, in denen Antilopen grasen.
Die Farben leuchten zu jeder Tageszeit anders.
Im Morgenlicht wirbeln die Antilopen, Oryxe, Gnus, Elands, Staub auf, der sie mit den ersten Sonnenstrahlen in goldenes Licht taucht.
Am Ende des Tages zaubert die Sonne ein Leuchten um die Umrisse der Tiere.
Die Sonne scheint in allen Schattierungen des Rot. Im letzten Licht verläuft die Farbe des Himmels ins Blau und gibt die ersten hellen Sterne und Planeten frei.
Dann legt sich dunkle Nacht über die Kalahari und nachtaktive Tiere übernehmen das Feld.
Geckos bellen, vielleicht heulen Hyänen oder Schakale, brüllen Löwen.
Die Magie der Kalahari erschliesst sich aber nur dem aufmerksamen Beobachter.
Je länger man bleibt, desto mehr davon wird sich offenbaren.
Der grosse Durst
Die Kalahari ist keine echte Wüste.
Sie erhält wesentlich mehr Regen als die Namib (250-600 mm anstatt von 20-250 mmm).
Aber sie hat kaum Quellen oder Oberflächenwasser.
Daher heisst sie in der Sprache der Tswanas „der grosse Durst“ oder „wasserloser Platz“.
Und doch ist sie das Zuhause von zahlreichen und höchst unterschiedlichen Tieren – Insekten, Reptilien, Vögel, Erdhörnchen, grosse Antilopenherden, Giraffen, und Raubtiere, deren Könige Löwen mit schwarzer Mähne sind.
Alle müssen sich anpassen und mit wenig Wasser auskommen, auch der Mensch.
Buschleute/ San in der Kalahari
Die Kultur der Buschleute ist faszinierend!
Sie symoblisiert, was wir durch unsere Zivilisation verloren haben: Das Wissen und die Fähigkeiten in und mit der Natur zu leben.
Soweit wir wissen, waren die Buschleute die ersten Menschen in der Kalahari (und im südlichen Afrika). Und sind wohl immer noch die einzigen, die hier dauerhaft ohne technische Hilfsmittel über leben könnten. Berühmt sind die mit ihnen und über sie gedrehten Filme „Die Götter müssen verrückt sein“.
Allerdings können die Buschleute auch hier in der abgelegenen Kalahari nur noch an wenigen Orten so leben, wie sie es über Jahrtausende taten.
Heute müssen sie sich nicht mehr der Natur, sondern dem modernen Leben anpassen.
Auf einigen Camps und Lodges, sowie in den Lebenden Museen in Grashoek und bei Tsumkwe stellen sie ihre alte Lebensweise uns Besuchern vor.
Auch wenn man kein Wort ihrer Sprache spricht, wird man ihren mit Gesten und theaterreifen Vorführungen untermalten Erzählungen gut folgen können, und oft herzlich lachen.
Buschleute sind geborene Geschichtenerzähler.
Wenn Sie die Kultur der Buschleute und den Teil der Kalahari in Namibia, wo sie heute noch leben, kennenlernen möchten, dann ist der Baustein „Ursprüngliches Namibia abseits der ausgetretenen Pfade: Erlebnis Buschmannland & San“ etwas für Sie!
Der grosste Teil der Kalahari liegt in Botswana
Der Kgalagadi Transfrontier Park liegt in Südafrika und Botswana, ist aber durch Grenzposten von Namibia aus erreichbar.
Der Kalahari Gemsbock Park liegt tief in Botswana.
Allerdings bedeckt das Kalahari Becken grosse Teile Namibias! Wenn wir von der Kalahari sprechen, dann meinen wir meist nur die Wüste und dann in Namibia auch nur den südlichen Teil – dort, wo der rote Sand die langen, rollenden Dünen bildet.
Doch die Kalahari verläuft noch viel weiter nach Norden. So liegt z. B. auch der Khaudhum Nationalpark und das sogenannte Bushmannland noch im Bereich des Kalahari Sandsees.
Was Sie in der Kalahari erleben können
Doch auch in Namibia lässt sich der westliche Teil der Kalahari erleben.
Und man kann viel unternehmen.
Da es in der Kalahari auf namibischer Seite keine freilebenden Löwen mehr gibt, kann man wandern. Oder reiten.
Auch eines der besten Segelflugzentren weltweit liegt in der namibischen Kalahari.
Oder man geniesst einfach nur die Magie der rollenden Dünen.
Auf den normalen Routen werden meist zwei Nächte auf einer Lodge/ Campingplatz am Rande der Kalahari, in der Gegend um Stampriet, eingebaut.
Um die Kalahari intensiver zu erleben, brauchen Sie mehr Zeit. Sie können in der nördliche Kalahari, das Buschmannland und den Khaudum Nationalpark Abenteuer erleben und das mit dem „Caprivi Streifen“ verbinden.
Oder Sie können die südliche Kalahari intensiv erforschen und bis hinunter an die südafrikanische Grenze fahren, und vielleicht hinüber in den Kgalagadi Transfronier Park.
Dort, weiter drin in der Kalahari, können sie diese alte Wüste noch intensiver spüren und erleben.
Besonders das Central Kalahari Game Reserve und der Kgalagadi Transfronier Park sind berühmt für die besonderen Tiererlebnisse.
Aber es gibt auch auf namibischer Seite, wo Sie Natur und Tierwelt intensiv erleben können.
Die letzten Kalahari Löwen Namibias
In der Kalahari wurden weite Teile des Ökosystems durch ungeeignete Bewirtschaftungsformen zerstört und die ursprüngliche Tierwelt verdrängt. Auf einem 40,000 ha grossen Gelände wird in einem einmaligen Naturschutzprogramm versucht, das ursprüngliche Kalahari Lebensraum wieder herzustellen.
Auch Löwen wurden deswegen dort wieder angesiedelt. Die männlichen Kalahari Löwen haben oft eine schwarze Mähne. Das zeigt, dass die Kalahari Löwen besondere genetische Veranlagungen haben.
Auf dem Gelände finden auch viele andere gefährderte Tierarten ein Rückzugsgebiet: Braune Hyänen, Schuppentiere, Afrikanische Igel, und viele mehr.
Von hier aus kann man Tagesbesuche im Kgalagadi Transfrontier Nationalpark machen.
Hoachanas
Ein besonderer Besuch ist für mich immer das Örtchen Hoachanas. Hoachanas ist sicher nicht der Nabel der Welt, aber den besten Kalahari Kaffee und die Gastfreundschaft und Geschichten von El-Jo, der Besitzerin des Autere Cafes (derzeit leider geschlossen).
Auch geschichtlich ist Hoachanas interessant: Dort finden Sie eine der ältesten Missionsstationen Namibias und einen der ältesten Siedlungsplätze der Roten Nation, einer Gruppierung des Nama Stammes. Die (verfallende) Kirche gehört zu den ältensten Gebäuden Namibias (erbaut 1857).
Unterkünfte in der Kalahari
In der Kalahari gibt es vielerlei Unterkünfte von Gästefarm bis Luxuslodge.
Je nachdem, was Sie erleben möchten und wieviel Zeit Sie haben, bieten sich verschiedene Unterkünfte an.