Inhalt dieses Artikels
- Lange, staubige Fahrt ins Paradies
- Märchenhafte Wasserfällchen und auf der anderen Seite liegt Angola
- Makalani Palmen und Baobabs – in den Epupa Fällen wachsen Bäume!
- Tosendes Wasser
- Fallendes Wasser – ein für Namibia seltenes Spektakel
- Die schönsten unbekannten Wasserfälle Afrikas
- Der Kunene und die Wasserkraft – Ruacana
- Unterkünfte und Aktivitäten bei den Epupa Fällen
- Was ist die beste Reisezeit für die Epupa Fälle?
Lange, staubige Fahrt ins Paradies
Die Epupa Fälle sind wunderschön, für mich sind es die schönsten Wasserfälle Afrikas.
Es ist, als würde man im Paradies ankommen.
Die Schotterstrasse nach Epupa windet sich durch scheinbar endlose Hügellandschaften mit Mopanebäumen, ab und zu ein paar Baobabs und Rindern oder Ziegen der lokalen Himba-Hirten (siehe Das Kaokoveld).
Vom Ort Opuwo (was so viel wie „das Ende“ oder „es ist genug“ bedeutet) sind es nur ca 180 km, das sind aber etwa 3-4 Stunden Fahrt.
Von Windhoek aus sind es auf direktem Weg fast 1000 km nach Epupa.
Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum es so wenige Besucher hierher verschlägt.
Man kommt nicht so leicht ins Paradies.
Und so bleibt dieser idyllische Flecken hoffentlich noch lange so unberührt wie er heute immer noch ist.
Märchenhafte Wasserfällchen und auf der anderen Seite liegt Angola
Man hat sein Ziel schon fast vergessen.
Doch dann tauchen die Berge Angolas in der Ferne auf.
Noch eine staubige Fläche.
Eine Kurve.
Und da sind sie plötzlich!
Die palmen-gesäumten Ufer des Kunene Flusses!
Makalani Palmen und Baobabs – in den Epupa Fällen wachsen Bäume!
Man kann es kaum glauben, plötzlich Palmen zu sehen.
Es sind Makalani Palmen (Hyphaene petersiana), um genauer zu sein.
Diese Palmen prägen die Landschaften entlang der Flüsse im Norden Namibias.
Die „Nüsse“ mit den Schnitzerein, die Sie als Souvenir von Strassenhändlern kaufen können, sind die Früchte der Makalani Palme.
Durch die Palmen bekommt man in Epupa sogar ein Gefühl von Tropenurlaub.
Und dann die Baobabs! Normalerweise sind die Baobas ja eher die grossen Yoga-Meister des Buschlands. Fest geerdet flössen sie durch ihre schiere Grösse Ehrfurcht ein und strahlen Zeitlosigkeit und Weisheit aus. Aber in Epupa scheinen sich einige Baobabs an den Wasserfall zu klammern, als ob sie in der Yoga-Pose „Baum“ gleich umfallen und in die Fluten stürzen würden.
Und doch sind es gerade die Baobabs, die unser Auge auf sich ziehen:
Sie wachsen inmitten der Fälle direkt aus dem Fels!
Die Berge Angolas machen Epupa zusammen mit den Makalani Palmen und den Baobabs zu einem spektakulären Kleinod, das bisher vom Kommerz vergessen worden ist.
Tosendes Wasser
Als nächstes hört man das Wasser toben (je nach Wasserstand des Kunene-Flusses).
Was für ein Staunen, wenn man nach der recht staubigen Fahrt plötzlich Wasser und diese märchenhaften Wasserfällchen vor sich sieht!
Und auf der anderen Seite liegt Angola!
Denn der Kunene, der Fluss der die Epupafälle hinuntergurgelt, trennt hier Namibia und Angola.
Auf einem Hügel liegt ein kleiner Aussichtspunkt, von wo man alle Kaskaden überblicken kann (man bezahlt eine kleine Eintrittsgebühr, damit die Menschen hier auch etwas von der Schönheit ihrer Natur haben).
Fallendes Wasser – ein für Namibia seltenes Spektakel
Epupa bedeutet in der Sprache der Hereros „fallendes Wasser“.
Wasserfälle sind etwas, was die Menschen in Namibia nicht oft zu Gesicht bekommen.
Denn in Namibia sieht man sonst nirgends viel Wasser.
Doch der Kunene bringt Wasser aus dem Hochland von Angola. Ob es in Namibia regnet oder nicht, spielt für den Fluss daher kaum eine Rolle.
Die Epupa Fälle sind vergleichsweise kleine Wasserfälle:
An der höchsten Stelle sind sie nur etwa 37 Meter hoch.
Und sie sind etwa 500 Meter breit.
Damit kommen sie nicht an die Superlative der berühmten Victoria Fälle heran (1700 m breit, 108 m hoch).
Dafür gibt es hier bei den Epupa Fällen keine Touristen-Massen.
Es gibt nur eine Hand voll kleiner Camps, um hier zu übernachten.
Besonders schön ist, dass die Epupa Fälle komplett naturbelassen sind.
Es gibt kein Besucherzentrum, keine Bettenburgen, keine vollen Restaurants, keine lärmenden Hubschrauber-Flüge.
Es gibt nur einige „Himba-Malls“: Verkaufsstände, mit denen die lokale Bevölkerung versucht, etwas Bargeld zu verdienen.
Denn Geld ist hier eher rar.
Es gibt keinen Bankautomaten und nur schlechtes Internet.
Man lebt hier noch ein recht ursprüngliches Leben, das vor allem auf Ziegen- und Rindertausch basiert.
Braucht man Bargeld, muss man entweder Souvenirs an Touristen verkaufen, oder Ziegen und Kühe (normalerweise nicht an Touristen).
Die schönsten unbekannten Wasserfälle Afrikas
Für mich persönlich sind die Epupa Fälle einer der schönsten Orte, die ich kenne.
Für Naturliebhaber sind sie auf jeden Fall ein grossartiger Ort.
Im sanften Gefälle wachsen Baobabs und Makalani Palmen.
Wenn der Fluss genug Wasser hat, zischt die Gischt um die Bäume.
Denn, wenn es im Hochland von Angola gut geregnet hat, stürzt das Wasser an den Bäumen vorbei und verschlingt den Abhang, auf dem sie wachsen.
In trockenen Jahren dagegen sind es nur kleine Rinnsale, die die Baobabs umspielen.
Auch geologisch ist Epupa interessant:
Die Felsen der Epupa Fälle gehören zu den ältesten Gesteinen in Namibia.
Etwa 2,5 Milliarden Jahre alt sind die Granite, Gneise und Basalte, die zum Kongo-Kraton gehören.
Der Kunene und die Wasserkraft – Ruacana
Da der Kunene ein sehr felsiges Bett hat, sind die Epupa Fälle nicht seine einzigen Wasserfälle!
Ein Stückchen weiter östlich befinden sich die Ruacana Wasserfälle.
Die Ruacana Fälle spielen in der Liga der Victoria Fälle: sie fallen 120 m tief in eine 700 m breite Schlucht.
Allerdings zeigen die Ruacana Fälle nicht immer ihre volle Kraft.
Denn bei Ruacana wurde der Kunene in Zusammenarbeit mit Angola im Calueque Damm aufgestaut, um Wasserkraft zu gewinnen.
Ob Sie es glauben oder nicht:
Namibia, ein Wüstenland, gewinnt fast die Hälfte seines Strombedarfs aus Wasserkraft!
Über den Epupa Fällen schwebt wegen der steigenden Nachfrage nach Strom seit Jahrzehnten eine ernsthafte Gefahr:
Um mehr Strom zu produzieren, möchte man den Kunene weiter westlich ein weiteres Mal aufstauen.
Der geplante Baines Damm würde die Epua Fälle zerstören.
Verhindert hat das bisher der Widerstand des Himba Volkes.
Der geplante Staudamm würde nämlich auch ihr Stammesland und die Gräber ihrer Ahnen fluten.
Die Ruacana Fälle sind kein Katzensprung von Epupa, sie liegen etwa 170 km entfernt.
Die früher sehr abenteuerliche Piste am Kunene entlang wurde inzwischen ausgebaut.
Es ist daher jetzt keine Tagesreise mehr, um von den Epupa zu den Ruacana Fällen zu gelangen.
Es dauert aber immer noch mehrere Stunden.
Wer beide Fälle sehen möchte, kann dies daher gut mit einigen Übernachtungen verbinden.
Und Sie können Ihre Reise nach Epupa mit einem Besuch des bei Touristen gänzlich unbekannten Ovambolands kombinieren.
Unterkünfte und Aktivitäten bei den Epupa Fällen
Bei den Epupa Fällen gibt es nur eine Hand voll Unterkünfte und Campingplätze.
Sie sind einfach, aber sehr schön am Kunene gelegen.
Wer sich etwas Luxus und Exklusivität gönnen möchte, kann das weiter westlich bei der Serra Cafema finden.
Es gibt viele mögliche Aktivitäten hier, so dass Sie auch mehrere Tage bleiben können.
Zum einen, können Sie hier wunderbar ausspannen und die Seele baumeln lassen.
Zum anderen gibt es einiges zu tun:
- Wanderungen: Sie können auf eigene Faust den Kunene entlang wandern.
Manchmal laden entlang der Strecke kleine Becken zum Baden ein. Doch Vorsicht, es gibt hier im Kunene Nil-Krokodile! Baden sollten Sie also auf keinen Fall im Fluss, im offenen Wasser!
- Unternehmen Sie eine Wanderung mit einem lokalen Guide: Der Guide führt Sie entlang von Pfaden, die Sie allein nicht entdeckt hätten, erklärt Ihnen die Himba-Kultur, erklärt Vögel und andere Wildtiere. Und vielleicht entdecken Sie eines der Nil-Krokodile.
- Natur-Fahrten mit Guide im offenen Fahrzeug
- Ausflug zu einem Himba-Dorf mit Guide
- Vogelbeobachtung (es gibt hier besondere Vogelarten, wie z. B. den Purpur Reiher, den Cinderella Schönbürzel, den Graubruströtel und viele mehr…)
- Wunderschöne Sonnenunteränge und Sundowner
- Wildwasser-Rafting
Was ist die beste Reisezeit für die Epupa Fälle?
Am beeindruckendsten sind die Epupa Fälle nach einer guten Regenzeit ab ca Mai bis Juli.
Danach sinkt der Wasserstand gewöhnlich.
Aber jede Saison hat hier ihren Reiz.
Es kann in Epupa vor allem in den Sommermonaten sehr heiss werden (bis zu ca 45 Grad).
Allerdings spenden die Palmen jederzeit wunderbaren Schatten.
Auch der Winter ist hier selten wirklich kalt, zumindest tagsüber.
Die Sommermonate (hauptsächlich Februar bis April) sind die Regenzeit. Da können die Strassen und Pisten schwer befahrbar oder unpassierbar sein.
Mehr über Klima und Reisezeit für Namibia erfahren Sie hier…
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