Überblick über die Themen dieses Artikels
Der Khaudum Nationalpark
Den Khaudum Nationalpark besucht nur, wer es wirklich ernst meint mit Abenteuer und Wildnis.
Schon der Weg dorthin ist nichts für Weicheier.
Der Khaudum ist wild, abgelegen und nur über schwierige Dicksandpisten zu erreichen.
Die nächste Tankstelle, der nächste Laden, ist mindestens eine Tagesreise entfernt. Khaudum ist ein Park für die Tiere und den Naturschutz, Besucher müssen sich anpassen.
Tausende Elefanten oder keine – der Khaudum Park hat keinen Zaun (ausser an der Grenze zu Botswana)
Man merkt es sofort an den Elefanten.
Tausende können es hier sein, oder auch keine.
Der Park ist nur zur Grenze nach Botswana hin eingezäunt, so dass die Elefanten noch weitestgehend frei umherziehen können.
Die Elefanten hier bekommen kaum je Menschen zu Gesicht, nur wenige Abenteurer besuchen den Park.
Während die Elefanten im Etosha Nationalpark keine Miene verziehen, wenn sie Autos sehen, lassen einen Khaudum Elefanten nicht aus den Augen.
In der Nähe des Sikeretti Camps haben Hyänen ihren Bau. Ihr nächtliches Heulen dringt durch Mark und Bein.
Es ist der Ruf der Wildnis, nicht alle verstehen seine Magie.
Aber für die, die es tun ist es ein magisches Erlebnis.
Seltene Tierarten haben hier ein Rückzugsgebiet.
Die vom aussterben bedrohten Afrikanischen Wildhunde haben hier noch ungestörte Jagdgründe.
Pferde- und Rappenantilopen haben in Etosha gegenüber Zebras das Nachsehen, aber hier kann man sie oft beobachten.
Den Khaudum darf man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.
Zur Sicherheit, gibt es eine Reihe Vorschriften, z. B. dass der Park nur mit zwei Fahrzeugen durchquert werden darf. Man muss gut vorbereitet sein, ausreichend Proviant haben und Übung darin haben, schwierige Pisten zu meistern.
Und man muss wissen, wie man sich gegenüber wütenden Elefantenbullen verhalten sollte.
Mehr über den Khaudum National Park erfahren Sie in der Broschüre des Ministeriums für Naturschutz und Tourismus.
Am besten besuchen sie den Khaudum mit einem erfahrenen Guide.
Das Buschmannland
Der Khaudum Nationalpark ist in Namibia umgeben vom sogenannten Buschmannland.
Beide liegen im nördlichen Teil des riesigen Kalahari Beckens.
Buschmannland ist genau wie Damaraland ein Begriff, der aus der Apartheidszeit stammt.
Noch heute verwendet man ihn als Bezeichnung der Region. Der Begriff hat aber keinerlei politische Bedeutung mehr.
Während der Apartheidszeit war das Buschmannland das Bantustan, oder Reservat, für die sogenannten Buschleute.
Heute besteht Buschmannland zu einem grossen Teil aus Hegegebieten (Conservancies).
Hegegebiete sind Gebiete auf kommunalem Farmland, die kein Nationalpark sind, in denen die Natur aber geschützt und durch die lokale Bevölkerung nachhaltig genutzt werden darf.
Das Buschmannland ist der Gegend um die Makgadikgadi Salzpfannen in Botswana nicht ganz unähnlich.
Riesige Baobabs sprenkeln die Flache Landschaft.
In salzigen Pfannen, den Nyae Pans, sammelt sich während der Regenzeit das Wasser und zieht eine unglaublich zahl- und artenreiche Vogelwelt an:
Flamingos zu tausenden, Pelikane und viele andere Wasservögel.
Aber auch grosse Antilopenherden und Elefanten können manchmal noch an den vergänglichen Wasserstellen beobachtet werden.
Früher waren die letzten wassergefüllten Pfannen ein Treffpunkt für die San in der Trockenzeit.
Buschleute / San – was ist richtig? Die Ureinwohner Namibias
Was die korrekte Bezeichnung für die San oder Buschleute ist, ist schwer zu sagen.
Die „San“ haben keinen Gruppenbegriff für sich. Sie haben sich nie als zusammengehöriges Volk gesehen, sondern die einzelnen Gruppen waren unabhängig voneinander.
Der Begriff San wurde von den KhoiKhoi („wahre Menschen“) verwendet, um sich von diesen reinen Jägern und Sammlern abzugrenzen. Die KhoiKhoi hielten auch Vieh.
Sowohl dem Begriff San als auch dem Begriff Buschmann/ Buschleute haftet etwas Abwertendes an.
Deswegen wäre es eigentlich am Besten, den Begriff für die jeweilige Gruppe zu verwenden, wie z. B. !Khung, Juǀʼhoan, etc.
Für unsere Zungen ist das allerdings recht schwierig, da die Klicklaute der San-Sprachen für uns fast unmöglich auszusprechen sind.
Doch egal wie man sie nennt, sie sind die Urweinwohner des Landes, das heute Namibia heisst.
Sie waren schon da, als die anderen Volksgruppen (z. B. Hereros, Namas, Ovambos, Weisse) von woanders eingewandert sind.
Interessant ist, dass die San, oder Buschleute, allesamt keine Geschichten und Mythen zu Migration haben. Alle anderen Volksgruppen des südlichen Afrika haben Geschichten rund um ihre eigenen Wanderungen (siehe Ethnolongie der Ju’/Hoansi)
Das Nyae Nyae Hegegebiet
Das Nyae Nyae Hegegebiet deckt einen teil des ehemaligen Buschmannlandes ab.
In Nyae Nyae hat die lokale Bevölkerung, vor allem die San, eine Einnahmequelle durch Jagd und Tourismus.
Hier dürfen sie sogar selbst noch mit traditionellen Methoden jagen, also mit Fallen und Pfeil und Bogen.
Jäger und Sammler Menschen gehörten einst genauso zu den Ökosystemen in Namibia wie Löwen. Noch in den 50iger Jahren lebten Haikom Buschleute in Etosha.
Die Lebenden Museen der San in Grashoek und bei Tsumkwe zeigen wie hervorragend sich die San an das Leben in dieser unnachsichtigen Natur angepasst hatten.
Bei einer Wanderung mit San-Jägern wird jedem von uns bewusst, wie weit wir uns von unserem ursprünglichen Leben als Jäger und Sammler entfernt haben.
Neben den leichtfüssigen Buschleuten, walzen wir schwerfällig durch den Busch und verscheuchen das Wild.
Ein unglaubliches Erlebnis ist eine Tageswanderung mit Buschmannjägern. Leichtfüssig und fast unsichtbar sind sie im Busch unterwegs, während wir hinterherstolpern. Jede Spur hat eine Geschichte zu erzählen, die die Buschleute für uns übersetzen. Plötzlich fangen sie an zu graben und finden eine Wurzel voll mit Wasser. Für Zivilisationsmenschen pure Magie.
Regen bekommt diese Region genug, so dass sogar die sagenumwobenen Baobabs hier wachsen.
So erleben Sie den Khaudum Park und das Buschmannland
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Ich lebe in Namibia und berate Sie.
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